Die Ohrkerzentherapie hat keinen gesicherten Ursprung, sie wird jedoch schon lange zur Behandlung eingesetzt.
Die Schamanen benutzen die Ohrkerze zur Zeremonie und bei verschiedenen Ritualen. Die Herstellung der Ohrkerzen war damals eine mystische Angelegenheit und längst nicht jeder Schamane war dazu befugt.
Die Ohrkerze wird auf den äußeren Gehörgang aufgesetzt und angezündet. Dabei entsteht ein Unterdruck, der Reize an das Trommelfell aussendet. Dieses wird dabei in leichte Vibration versetzt, was einer Trommelfellmassage gleich kommt. Die, von der Ohrkerze ausgehende Wärme, wirkt sehr entspannend, einmal auf das Ohr und zusätzlich noch auf den gesamten Organismus. Ablagerungen im Gehörgang lösen sich, was zu einer Hörverbesserung führen kann. Das Innenohr, in dem sich das Gleichgewichtsorgan befindet, wird durch die Schwingungen besser durchblutet. Auch haben die Vibrationen und die Wärmeentwicklung eine positive Auswirkung auf die Nasennebenhöhlen. Der Reiz der Ohrkerze breitet sich über die Eustachische Röhre (Verbindung zwischen Mittelohr, Nase und Rachen) bis hin zum Rachen aus. Dort befindet sich lymphatisches Gewebe, wie zum Beispiel die Gaumenmandeln. Auch diese können von einer Ohrkerzenbehandlung mit profitieren.
Eine Ohrkerzentherapie wird vor allem zur Entspannung angewandt. Aber auch die durchblutungsfördernde Wirkung, die von dem Verbrennen der Ohrkerze ausgeht, wird genützt, um Kopfschmerzen und Migräne zu lindern. Bei Nasennebenhöhlenentzündungen, sowohl akut als auch chronisch, kann die Ohrkerzentherapie eingesetzt werden. Ebenso wird sie zur Steigerung des Immunsystems und zu Reinigung des Gehörganges verwendet. Bei Tinnitus, einer Erkrankung, die heute immer häufiger auftritt, kann eine Ohrkerzenbehandlung unter Umständen ebenfalls eine Minimierung der Beschwerden bewirken.